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Schüler für Schüler

Schüler für Schüler

Schüler für Schüler

  • Medienscouts

    Die Medienscouts sind SchülerInnen, die im Bereich Digitale Medien und Internetsicherheit geschult sind und ihr Wissen an andere SchülerInnen weitergeben, diese beraten und bei Problemen unterstützen.
    Durch die immer weiter voranschreitende Verbreitung von medialen Geräten, insbesondere von Handys und Smartphones kommt es immer häufiger zu Konflikten unter den SchülerInnen, die auch das Miteinander in der Klasse stören. Zu dem bereits seit langem bekannten Phänomen des Mobbings kommt die neue Komponente Cybermobbing hinzu, durch die Mobbing leichter und intensiver betrieben werden kann.
    Daher wurde am DBG ein Konzept entwickelt, dass das Wissen und Interesse der SchülerInnen, die, anders als ihre Eltern und Lehrer, mit den neuen Medien aufgewachsen sind, nutzt, um es (jüngeren) Mitschülern durch „peer-to-peer-education“ zugänglich zu machen. Begonnen wurde im Jahr 2010 mit einer kleinen Gruppe von Oberstufenschülern, die von einem Medienpädagogen ausgebildet wurden. Im Jahr 2012 nahmen zwei Lehrerinnen (I. Schneider und M. Minguez) und vier Schüler der Mittelstufe an der Medienscouts-Schulung der Landesanstalt für Medien (LfM) teil. 
    Mittlerweile gibt es in der Oberstufe ein Team von meist ca. 10-12 SchülerInnen, sowie in der Unter- und Mittelstufe zwei Medienscouts pro Klasse.
     

    Ziel

    Durch die regelmäßigen Besuche der Medienscouts vor allem in den jüngeren Klassen, wird den SchülerInnen frühzeitig vermittelt, worauf sie beim Umgang mit digitalen Medien achten müssen, noch bevor Konflikte und Probleme auftreten. Sollte es dennoch zu Schwierigkeiten kommen, haben sowohl die SchülerInnen als auch die KlassenlehrerInnen kompetente Ansprechpartner unter den Schülern und im Kollegium.

    Umsetzung

    In den Klassen der Unter- und Mittelstufe werden jeweils möglichst ein Schüler und eine Schülerin zu Medienscouts bestimmt. Diese werden an ein bis zwei Nachmittagen von den SchülerInnen des Oberstufen-Teams geschult bzw. fortgebildet. Die Klassenscouts sind dann Ansprechpartner für ihre Mitschüler in der Klasse und können so bei kleinen Schwierigkeiten direkt helfen. Bei größeren Problemen werden die SchülerInnen an die Sprechstunde des Oberstufenteams oder an die betreuenden Lehrerinnen verwiesen.
    Zusätzlich werden die SchülerInnen der Stufen 5 und 6 im Klassenverband in jeweils einer Doppelstunde von den Oberstufenscouts zu den Themen allgemeine Sicherheit (Stufe 5) und Cybermobbing (Stufe 6) geschult.
    Werden aktuelle Entwicklungen bekannt, die in bestimmten Stufen neue Probleme aufwerfen (z.B. das Aufkommen des Kanals „YouNow“ im Jahr 2015), so greifen die Klassen- oder Oberstufenscouts dieses auf, um in den jeweiligen Stufen wichtige Informationen zum Umgang damit zu vermitteln.
    Um möglichst früh präventiv auf die Kinder einwirken zu können, besucht das Oberstufenteam auch die umliegenden Grundschulen, um dort in den vierten Klassen die Grundlagen der Internetsicherheit zu vermitteln. Dies geschieht auf Anfrage auch hin und wieder in Förderschulen.
    Ein wichtiger außerschulischer Kooperationspartner ist die Polizei des Oberbergischen Kreises. Diese führt regelmäßig Schulungen in den Stufen 7 und 8 zum Thema Gewaltprävention durch, wobei auch der Aspekt Cybermobbing thematisiert wird. Das Modul der Stufe 7 wurde von der Polizei mittlerweile schrittweise an das Medienscouts-Team abgegeben. Hierfür wurden die SchülerInnen zunächst von den Mitarbeitern der Polizei geschult und seit dem Jahr 2015 führen die Oberstufen-Scouts diesen Baustein eigenständig in der Sekundarstufe I durch.
    Die Schule veranstaltet regelmäßig (meist einmal im Jahr) einen Offenen Elternabend, zu wechselnden Themen. Hier gibt es häufig Möglichkeiten für die Medienscouts sich einzubringen, z.B. bei den Abenden zu den Themen „Medien“ und „Suchtprävention“. 

    Die Medienscouts-Gruppe wird derzeit geleitet von Frau Schneider zusammen im Team mit Frau Achenbach und Frau Gertz.

    Gerade der Bereich der digitalen Medien unterliegt einem ständigen Wandel. Ein starres Programm der Medienscouts, das über mehrere Jahre in unveränderter Weise ausgeführt wird, ist also nicht möglich. Daher führen die Medienscouts alle zwei Jahre eine Umfrage in der Sekundarstufe I durch, um das Nutzungsverhalten von digitalen Medien durch SchülerInnen zu erfassen und um auftretende Probleme aufzudecken. So wird deutlich, in welchen Stufen welche Themen wichtig sind. Auf dieser Grundlage evaluiert das Medienscouts-Team seine Arbeit und passt diese bei zukünftigen Workshops und Schulungen dem neuen Bedarf an.

    Ausblick

    Die beiden betreuenden Lehrkräfte, Ines Schneider und Melanie Minguez, haben bereits mehrfach, teilweise unterstützt durch Schüler des DBG, als Co-Moderatorinnen bei der Ausbildung neuer Medienscouts anderer Schulen durch die LfM mitgewirkt. Das Bildungsbüro des Oberbergischen Kreises plant nun eine „Oberbergische Medieninitiative“ (OMI), bei der Medienscouts an weiteren oberbergischen Schulen ausgebildet werden sollen, angelehnt an die Schulungen der LfM. Bei diesen Workshops der OMI werden Frau Schneider und Frau Minguez als eigenständige Moderatorinnen auftreten, um, gemeinsam mit den Mediensouts unserer Schule, Möglichkeiten zur Umsetzung des Projekts zu vermitteln.
    Ein weiteres neues Arbeitsfeld ist die Schulung von Geflüchteten in der Integrationsklasse des DBG. Es ist zu erwarten, dass bei diesen SchülerInnen der Bedarf an Information besonders groß ist, da gerade diese Gruppe die digitalen Medien sehr intensiv nutzt. Da diese SchülerInnen aber nicht in Deutschland aufgewachsen sind, wissen sie oft noch weniger über hiesige Regeln und Gepflogenheiten bezüglich der digitalen Medien, als die einheimischen Kinder. Ein Konzept zur Durchführung, z.B. mit Dolmetschern aus der eigenen Schülerschaft, wird derzeit erprobt.

  • Verkehrshelfer

    Seit über 20 Jahren werden Verkehrshelfer*innen am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl ausgebildet. An unserer Schule wird dieser Dienst von freiwilligen Schüler*innen der Jahrgangsstufe 8 ausgeführt. Sie werden im Vorfeld durch die Polizei ausgebildet. In zwei Einheiten à 90 Minuten werden die Kinder sowohl theoretisch als auch praktisch mit dem Dienst vertraut gemacht. Die Verkehrshelfer lernen dabei wichtige Regelungen und verkehrsrechtliche Bestimmungen kennen, ferner die verschiedenen Elemente des Straßenverkehrs und das Einschätzen von Geschwindigkeiten und Anhalte- bzw. Bremswegen von Fahrzeugen.

    Ziel des Einsatzes von Verkehrshelfer*innen ist die Unfallvermeidung, das heißt den Schulweg an gefährlichen Verkehrsstellen so zu sichern, dass alle Schüler*innen sicher über die Straße zur Schule, zum Bus oder nach Hause gelangen. Dabei übernehmen die Verkehrshelfer*innen durch ihr freiwilliges Engagement nicht nur Verantwortung für ihre Mitschüler*innen an der eigenen Schule, sondern sichern außerdem eine Übergangsstelle, die von den Grundschüler*innen genutzt wird.

  • Schulsanitätsdienst

    Seit fast 10 Jahren gibt es eine AG Erste Hilfe. Für die Stufe 9 wird mit Unterstützung des DRK Gummersbach ein Einführungskurs in Erster Hilfe angeboten. Zusätzliche Lehrgänge in der Schule und durch das Jugendrotkreuz bieten die Möglichkeit zur Festigung und Vertiefung der Kenntnisse. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Schulen wird angestrebt.
    Nach der Ausbildung stehen die Schüler als Schulsanitäter in den großen Pausen und bei Schulveranstaltungen zur Verfügung. Sie übernehmen die Betreuung und Erstversorgung der Mitschüler bis weitere Hilfe eintrifft.  Während der Unterrichtszeit sind sie bei Bedarf über Funk erreichbar.  Außerdem verwalten  sie die Sanitätsmaterialien und sorgen für die Ordnung im Sanitätsraum. Einige beteiligen sich auch regelmäßig an der Ausbildung neuer Schulsanitäter.
    Durch den Schulsanitätsdienst wird erreicht, dass immer ausgebildete Ersthelfer an der Schule erreichbar sind.  Darüber hinaus bietet er den Schülern Raum für Verantwortungsbereitschaft und soziales Engagement.

  • Streitschlichtung

    Schon seit 1998 bieten wir am DBG ein Programm Streitschlichtung von Schülern für Schüler nach dem Bensberger Modell an. Ziel des Projekts ist es, dass Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten,  Konflikte und Streitigkeiten untereinander eigenverantwortlich zu lösen. Um ihnen dabei zu helfen, stehen ihnen Schlichterteams aus jeweils zwei Schülern/innen zur Verfügung, die in den beiden großen Pausen regelmäßig Dienst im Streitschlichtungsraum neben dem Haupteingang haben. Bei diesen handelt es sich nicht um Richter oder Ersatzpolizisten bzw. -lehrer, sondern sie sind Vermittler (oder „Mediatoren“), die den Streithennen und -hähnen helfen sollen, selbst eine Lösung zu finden und ein dauerhaftes Überwinden des Streites zu ermöglichen.

    Ausgangspunkt für dieses Modell war die Einsicht, dass viele Streitereien auch an unserer Schule häufig nur unzureichend gelöst werden, weil kein wirklicher Interessenausgleich möglich ist, die Zeit nicht ausreicht und/oder Lösungen zu sehr von oben (z.B. von Lehrern) verordnet werden. Oft gehen aus solchen „Lösungen“ Gewinner und Verlierer hervor, so dass der Keim für den nächsten Konflikt (z.B. Rache) schon gegeben ist. Deshalb sollen die Streitbeteiligten an einen runden Tisch gebracht werden und gemeinsam eine Lösung des Streits erarbeiten, die beide Parteien den Tisch als Gewinner verlassen lässt.

    Dies mag auf den ersten Blick recht träumerisch erscheinen, doch Erfahrungen zeigen, dass dies tatsächlich funktioniert. Seit nunmehr neun Jahren hat sich die Streitschlichtung an unserer Schule überwiegend bewährt. Jeweils im zweiten Halbjahr der Stufe 9 wird das Training durchgeführt, damit diese Schüler/innen dann in der Stufe 10 qualifiziert ihren Dienst verrichten können. Zu Beginn eines neuen Schuljahres werden die Schüler/innen der Stufe 5 in Einführungsstunden mit dem Konzept der Schülerstreitschlichtung vertraut gemacht. Ebenso stellt sich jeweils das neue Streitschlichtungsteam in den ersten Schulwochen in den Klassen 5 bis 7 vor.
    Doch wie funktioniert das Modell eigentlich? Wann immer Schüler/innen Streit miteinander haben, gibt es für sie die Möglichkeit, die Streitschlichter/innen in Anspruch zu nehmen, was natürlich auch auf Empfehlung von Lehrern oder Eltern geschehen kann. Vom Mobbing bis zu handgreiflichen Auseinandersetzungen und Prügeleien können grundsätzlich alle möglichen Konflikte Anlass sein den Streitschlichtungsraum aufzusuchen. Wichtig ist jedoch, dass dies freiwillig geschieht - eine erzwungene Schlichtung macht nämlich keinen Sinn - und dass die Beteiligten eine Lösung des Streites wirklich anstreben.
    Im Streitschlichtungsraum wird dann ein Termin für die Schlichtung abgesprochen (z.B. Beginn der nächsten Stunde). Danach muss von den dann unterrichtenden Lehrern/innen, die von der Abwesenheit der Schüler/innen betroffen sind, das Einverständnis für die Schlichtung eingeholt werden. Verständlich ist zum Beispiel, dass eine Schlichtung nicht stattfinden kann, wenn eine Klassenarbeit angesetzt ist. In dem Schlichtungsgesprächen (ca. 20-25 Minuten) haben dann die Beteiligten die Möglichkeit sich über den vorgefallenen Streit und seine Entwicklung und Ursache auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Ganz wichtig ist auch, dass die Schlichter/innen vollkommen neutral sind - also nicht Partei ergreifen - und das Gespräch streng vertraulich ist, weil die Schlichter/innen zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. Das Ergebnis wird dann in einem Schlichtungsvertrag festgehalten, der von beiden Parteien unterschrieben wird. Abschließend wird noch eine Folgetermin vereinbart, an dem dann die Einhaltung des Schlichtungsvertrags überprüft wird. So einfach ist es also!

    Wir gehen nicht davon aus, dass unsere Schule stärker von Gewalt bestimmt ist als andere Schulen. Wir gehen ganz im Gegenteil davon aus, dass die Verankerung der Schülerstreitschlichtung zu einer Verbesserung des Schulklimas geführt hat, indem Spannungen und Feindseligkeiten vermindert werden bzw. nicht so stark eskalieren. Schüler/innen können einen stärkeren Sinn für Zusammenarbeit entwickeln und viel über sich selbst und andere lernen, so dass sie zukünftig auch konstruktiver mit Konflikten umgehen können. Ganz wichtig ist dabei, dass Schüler/innen lernen Konflikte gewaltfrei und selbstverantwortlich zu regeln, was nicht nur zu einer Verbesserung der Beziehungen von Schülern untereinander, sondern auch zu einer Verbesserung der Schüler-Lehrer-Beziehung führen soll, weil sich letztere nicht so sehr in Bereiche einmischen müssen, die auch ohne sie  und vielleicht auch besser - geregelt werden können. 

    Für Nachfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und kommen bei Interesse auch zu einem Elternabend.